Die Einlaufphase eines Aquariums: Vom Start bis zum Einzug der ersten

Die Einlaufphase eines Aquariums: Vom Start bis zum Einzug der ersten Fische

Das Einrichten eines Aquariums ist ein aufregender Schritt für jeden Aquarianer, aber es erfordert Geduld und Sorgfalt, besonders während der Einlaufphase. Diese Phase ist entscheidend, um das ökologische Gleichgewicht im Aquarium zu etablieren und sicherzustellen, dass die Wasserbedingungen für Fische und andere Lebewesen optimal sind. Hier ist eine Anleitung, wie man die Einlaufphase erfolgreich meistert und die ersten Bewohner in das Aquarium einziehen können:

1. Vorbereitung

Bevor es losgeht, ist es wichtig, alle benötigten Materialien bereitzustellen. Dazu gehören ein Aquarium mit Filter, Heizung, Beleuchtung, Bodengrund, Dekorationen, Wasseraufbereiter, und Starterbakterien. Für bepflanzte Aquarien ist eine entsprechende Düngung essenziel. Testkits zur Feststellung der Wasserparameter spielen ebenfalls eine Rolle, sollten aber eher von erfahreneren Aquarianern angewendet werden um die Werte auch richtig interpretieren zu können. Ansonsten werden diese Tests im Fachhandel durchgeführt und mit fachkundiger Beratung nach allen wichtigen Parametern analysiert.

2. Einrichtung des Aquariums

Beginne mit der Reinigung des Aquariums und der Dekorationen, spüle den Bodengrund gründlich aus und positioniere die Dekorationen und die Pflanzen nach deinem Geschmack. Achte bei der Platzierung der Dekoration auf die Standsicherheit, da es einige Fischarten gibt, die den Bodengrund bearbeiten und dieses zum Einsturz oder umfallen führen kann. Stelle sicher, dass alle Geräte ordnungsgemäß funktionieren und die Temperatur sowie die Beleuchtungseinstellungen korrekt sind. Die Beleuchtungsdauer kann variieren, liegt aber in der Regel bei 8-10 Stunden. Wir empfehlen hierfür eine Zeitschaltuhr.

3. Befüllen des Aquariums

Fülle das Aquarium mit Wasser auf und behandle es mit einem Wasseraufbereiter, um Chlor und andere schädliche Chemikalien zu binden. Stelle sicher, dass die Temperatur des Wassers der empfohlenen Temperatur für die geplanten Fischarten entspricht.

4. Einfahren des Aquariums

Jetzt beginnt die eigentliche Einlaufphase. Lasse den Filter des Aquariums für etwa eine Woche laufen, um die biologische Aktivität zu fördern und die Bildung von nützlichen Bakterien zu ermöglichen. Hierbei ist besonders zu betonen, dass Heizung und Filter 24 Stunden am Tag laufen müssen. Die Dauer der Einlaufphase kann extrem variieren. Größe des Aquariums, Filterart und Größe und andere Indikatoren können dafür verantwortlich sein. Aus diesem Grund ist es ratsam besonders in der Einlaufphase die Wasserwerte regelmäßig in kurzen Abständen kontrollieren zu lassen.

5. Überwachung der Wasserparameter

Die Einlaufphase ist eine kritische Zeit, da sich das biologische Gleichgewicht im Aquarium etabliert. Man spricht hierbei von einem Nitritpik. Das ist der Scheitelpunkt der Belastungskurve. In der ersten Zeit steigt dieser Wert stetig an. Am sogenannten Pik steigt der Wert nicht weiter an, da zu diesem Zeitpunkt ausreichen Bakterien zum Abbau im Filter angesiedelt sind um die täglich neu erzeugten Schadstoffe zu verarbeiten. Ab diesem Zeitpunkt gewinnen die Bakterien die Oberhand und die Belastung wird Tag für Tag sinken, zumindest bis die ersten Bewohner eintreffen.

6. Geduld

Geduld ist während der Einlaufphase entscheidend. Es kann einige Wochen dauern, bis sich das biologische Gleichgewicht im Aquarium stabilisiert hat und die Wasserbedingungen für Fische geeignet sind. Sollte es sich um ein bepflanztes Becken handeln, so ist es sehr wichtig während dieser Phase die Versorgung der Pflanzen mit den sonst durch die Fische erzeugten Nährstoffen, wie Nitrat und Phosphat zu versorgen. Diese Werte sollten bei der regelmäßigen Probe auch überprüft werden.

7. Einzug der ersten Fische

Sobald die Wasserparameter stabil sind und das Aquarium bereit ist, können die ersten Fische eingeführt werden. Wähle robuste und anfängerfreundliche Fischarten, die den Bedingungen deines Aquariums und deinen Wünschen entsprechen. Bitte beachte, dass die Anzahl der vorhandenen Bakterien, welche Beispielsweise Nitrit abbauen noch sehr gering ist. Deshalb solltest du wirklich nur geringe Zahlen für den ersten Besatz wählen. Jetzt kommen die sogenannten Starterbakterien zum Einsatz. Sie unterstützen die biologische Entwicklung und helfen beim Schadstoffabbau.

8. Fische Einsetzen

Der Transport ist immer eine Stresssituation für die Tiere. Sie werden gefangen, aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen und während des Transportes hin und her geschaukelt. Stress kann für Fische genau wie bei uns Menschen ein Auslöser für Krankheiten sein. Versuche den Um- und Einzug so stressfrei wie möglich zu gestallten. Dies kannst du erreichen, indem du die Transporttüte nicht nur vor Temperaturschwankungen schützt, sondern zusätzlich das Transportgefäß abdunkelst. Zuhause angekommen, wird die Tüte neben dem Aquarium in ein standsicheres Gefäß, wie zum Beispiel einen Messbecher gestellt und geöffnet. Nun startet man die Eingewöhnungsphase, indem alle 5 Minuten ca. 150 ml Aquarienwasser in die Tüte gegossen wird. Diesen Vorgang wiederholt man, bis sich die Ursprungsmenge des Wassers verdoppelt hat. Um das belastete Transportwasser nicht in das Becken einzubringen gießt man die Tiere samt Wasser durch ein feines Keschernetz und setzt die Fische in das Aquarium ein. Währen des Einsetzprozesses empfehlen wir die Beleuchtung auszuschalten um erneut Stress zu vermeiden.

Die Einlaufphase eines Aquariums erfordert Zeit, Aufmerksamkeit und Geduld, aber sie ist entscheidend für das langfristige Wohlbefinden und die Gesundheit der Fische. Indem du diese Schritte sorgfältig befolgst und regelmäßig die Wasserqualität überwachst, kannst du sicherstellen, dass dein Aquarium ein gesundes und blühendes Ökosystem wird.